Willkommen in bella Italia – Naturerlebnisferien in Ligurien – 1.-7. Mai 2022

Letzte Woche haben wir im Vara-­Tal in Ligurien (Italien) bei Annemarie und Peter Karasch eine Woche in der traumhaften Landschaft inmitten von Orchideen und Kastanienwäldern verbracht.

Am Sonntag sind alle 7 Teilnehmer angereist und haben den Ausblick in die weite, nahezu unberührte Landschaft genossen. Das Vara-Tal ist eine sehr artenreiche, extensive Kulturlandschaft und deshalb seit über 20 Jahren als erstes europäisches „Biotal“ zertifiziert. Da die Landschaft hier seit Jahrhunderten nur im naturverträglichen Rahmen bewirtschaftet wurde, bieten die Wiesen einer unglaublichen Fülle von selten gewordenen Pflanzen wie z. B. Orchideen Lebensraum – auch die Wälder und Bäche sind wild und ursprünglich geblieben.

Am Montag haben wir einen Kräuterspaziergang bis zum nahezu ausgestorbenen Ort Porciorasco und die umliegenden Wiesen unternommen. Aus Beinwell, Günsel, Ringelblume und Sanikel haben wir eine „Sportsalbe“ hergestellt, die gleichzeitig wundheilend und pflegend wirkt. Andere Kräuter wurden in Schokoladenblättchen verwandelt und haben unser Abendessen und Obstsalat verfeinert. Die Artenliste der gefundenen Pflanzen ist beim Naturgucker eingestellt.

Enge Gassen, kleine Lädchen, antike Steinbrücke über das steinige Flüsschen und traditionelle Häuser – der kleinen Ort Varese Ligure ist immer einen Ausflug wert. Hier gibt es noch einen Familienbetrieb, in dem in alter Handwerkskunst aus Holz gefertigte Stempel für Croxetti hergestellt werden – Nudeln verziert mit den Familienwappen. Zudem war am Dienstag Markttag und das Städtchen im Zeichen des Euro umso bunter. Anschließend haben wir die Bio-Kräutermanufaktur Piccolo Erbe besichtigt und Maurizio hat uns die Handhabung der Destillationsanlage gezeigt. Anschließend haben wir das Tal bei Salterana erwandert und hier gibt es ebenfalls eine Artenliste bei Naturgucker. Das Grillen im „Trullo“ (Yogapavillon) war ein würdiger Abschluss für den Tag.

Mittwoch ging es zur Stora, dem wilden Bachlauf unterhalb von „Suié“, unserer gemeinsamen Unterkunft. Wir haben ein paar weitere Arten entdeckt, die ebenfalls beim Naturgucker zu finden sind. Die gesammelten Steine, Äste und vorher gesammelten Baumperlen wurden anschließend beim gemütlichen, kreativen Werkeln auf der Terrasse in Figürchen, Ketten und Kunstwerke verwandelt. An einigen unserer Werke haben Insekten über Nacht Gefallen als Eiablageplatz gefunden – leider wissen wir nicht, um welche es sich handelt.

Natürlich kann man keine Woche in Ligurien so nahe an der Küste verbringen, ohne auf Tuchfühlung mit dem Meer zu gehen. So sind wir nach Sestri Levante gefahren. Die Küstenwanderung stand allerdings auch „von oben“ ganz im Zeichen des Wasserelementes und es gab nur kurze trockene Phasen. Doch die ligurische Küste hat auch im Regen ihren Reiz und wir haben viele schöne Pflanzen entdeckt. Auch hier gibt es eine Artenliste beim Naturgucker.

Leider war der Rückweg überschattet von Helgas Sturz – unglaublich tapfer hat sie den steinigen und steilen Weg zurück zum Auto mit Unterstützung der Gruppe gemeistert. Doch der Fuß verlangte fachkundige Begutachtung und so ist die erste Hälfte der Teilnehmer bereits am Freitag nach dem Frühstück abgereist. Unsere guten Wünsche sind mit ihnen auf die Reise gegangen

Mit den restlichen Teilnehmern haben wir eine kleine Wanderung gemacht und die Landschaft im Regen erkundet.

Anschließend haben wir die an der Küste gesammelte Myrte, Zistrose und weitere Kräuter in Tinkturen und Öl angesetzt, damit diese dann in den nächsten 4 Wochen ausgezogen und gebrauchsfertig werden.

Eine sowohl kulinarisch wie gesundheitlich verwendbare Erinnerung an diese fröhliche, blumige und kreative Woche, die uns Dank Annemarie und Peters Kochkünsten kulinarisch ebenso verwöhnt hat. Samstag nach dem Frühstück hieß es dann für alle Abschied nehmen – vielen Dank allen Beteiligten, die diese Woche mit uns verbracht haben.

Rita & Frank
Rita & Frank

Hallo, mein Name ist Rita,

seit meiner Kindheit bin ich gerne in der Natur unterwegs und mache dort unzählige kleine und große Entdeckungen. Die Faszination dieser unerschöpflichen Quelle von bunten Formen, spannenden Beobachtungen und leckeren Pflanzen und Pilzen treibt mich auch heute noch an. Das Biologie-Studium und meine anschließende Promotion mit Schwerpunkt Botanik hat mir einiges an Fachwissen gebracht, doch mich auch nahezu das Staunen und die Ehrfurcht und Demut vor der Schöpfung vergessen lassen – all dies und noch viel mehr habe ich wieder gefunden. Bei verschiedenen Bildungseinrichtungen biete ich Seminare zu Pflanzen und Pilzen an – inzwischen meist zusammen mit meinem Mann Frank. Außerdem male und fotografiere ich gerne was mich selber begeistert und baue dies in unsere Lehrmaterialien und Bücher ein, die ich zusammen mit Frank verfasse und gestalte.

Hallo, mein Name ist Frank,

Vögel haben mich bereits sehr jung fasziniert und seit meiner Jugend begeistere ich mich für Outdoor- und Survival-Aktivitäten, sei es mit dem Kanu in Kanada oder auf verschiedenen Wegen in Skandinavien. Als Zahntechniker ist dies auch ein guter Ausgleich zu meiner ansonsten eher „indoor“ stattfindenden Arbeit. Seit den nun fast 30 Jahren, die Rita und ich gemeinsam in der Natur unterwegs sind, habe ich einiges an Pflanzen- und Pilzkenntnissen hinzu gewonnen. Mein Part in unseren gemeinsamen Seminaren ist es, aufzupassen, dass es nicht zu „akademisch“ wird – und immer wieder allgemeine Fragen zu stellen und „die Bodenhaftung“ zu behalten. So ist aus unseren gemeinsamen Entdeckungen zum Beispiel die Ausbildung zum PilzCoach entstanden.

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